STIL/LEBEN: CAROLIN SANGHA.

Sie ist für uns eine der coolsten Frauen Münchens: Carolin Sangha, inspirierende Multitalent-Kreative, mit einem unverkennbaren Händchen für Farbe, Form und Atmosphäre. Als Creative Director mit eigenem Büro betreut sie nationale und internationale Marken im Bereich Corporate Design, Mode und Produktgestaltung. U.A. begleitet sie seit 2005 als federführende Designerin die ästhetische Neuausrichtung von Schönbuch.

 

Parallel gründete sie vor einigen Jahren das Modelabel Casa Nata, das puristische und feminine Mode in hochwertigen Naturmaterialien entwirft. Casa Nata spiegelt ihre Vision von zeitloser Eleganz wider.

  

Geboren in Deutschland, verbrachte Carolin ihre frühe Kindheit in Indien. Nach einem Studium in Mode- und Grafikdesign führte sie ihre Laufbahn durch renommierte Magazine, Werbeagenturen sowie als Modejournalistin – u. a. für freundin beim Burda Verlag – bevor sie sich als Creative Director selbstständig machte. 

Carolin Sangha @ Lotterman Fuentes
Carolin Sangha @ Lotterman Fuentes

HAUS GLANZ: Was bedeutet für Dich 'guter Stil’?

 

CAROLIN SANGHA: Guter Stil ist eine Art, sich auszudrücken, die klar, respektvoll und passend zur Situation ist. Es geht darum, sich selbst treu zu bleiben und dabei die eigene Persönlichkeit widerzuspiegeln. Wichtig ist auch, dass man sich in seinem Outfit wohl fühlt, denn das strahlt Selbstbewusstsein aus. Guter Stil ist also eine Mischung aus Individualität, Angemessenheit und Haltung.

 

 

HG: Wie würdest Du Deinen Stil beschreiben?

 

CS: Mein Stil ist gepflegt, elegant und äußerst individuell. Ich trage keine Trends oder vergleiche mich. Mein Stil spiegelt meine Persönlichkeit wider: selbstbewusst und immer überraschend.

HG: Lässt sich über Geschmack streiten?

 

CS: Nein, über Geschmack lässt sich meines Erachtens nicht streiten. Jeder hat seinen sehr persönlichen und individuellen Geschmack. Natürlich bilde ich mir meine Meinung beim Anblick mancher Outfits und Stylings oder auch Interiors. Aber ich diskutiere nicht darüber und berate niemanden ungefragt.

 

 

HG: Gibt es einen deutschen Stil?

 

CS: Oh ja, es gibt einen deutschen Stil: praktisch, klassisch, funktional und zurückhaltend. Es fehlt die Eleganz. Mehr Kleider und Lippenstift, die Dame: Keine weißen Turnschuhe am Abend, die Herren. Die gehören auf den Tennisplatz.




"In unserem Zuhause war ich von Schönheit umgeben. "

CAROLIN SANGHA

 HG: Was war Dein frühestes Erlebnis in Bezug auf Ästhetik?

 

CS: Ich bin von klein auf mit Ästhetik aufgewachsen. In unserem Zuhause war ich von Schönheit, Kunst und Kultur umgeben. Es prägte unseren Alltag und gehörte einfach zu unserem Umfeld, in dem wir lebten – schön gestaltete Bücher, besonderes Porzellan, Chinesische und Indische Kunst (mein Vater ist in China aufgewachsen), englische Antiquitäten, französische Mode (meine Mutter lebte in Paris). Stilvoll und selbstverständlich.

 

  

HG: Woher hast Du Dein gutes Auge?

 

CS: Mein gutes Auge wurde mir wohl schon in die Wiege gelegt und ist über die Jahre/Jahrzehnte geschärft worden. Ich habe meine Kindheit in Indien verbracht, wo mein Gespür für Ästhetik, Schönheit, Farben und Details geprägt wurde. Heute erkenne ich schnell, was gut zusammenpasst, was harmonisch wirkt oder was besonders schön ist. Das kann sich auf Mode, Kunst, Design oder auch auf andere Bereiche beziehen. die anderen vielleicht entgehen.


CAROLIN SANGHAS Entwürfe für CASA NATA für den Sommer 2026


HG: Kann man Stil lernen? Hast Du Regeln? Stil-Tipps?

 

CS: Ja, man kann Stil definitiv lernen! Stil ist nicht nur angeboren, sondern auch etwas, das man durch Beobachtung, Übung und Erfahrung entwickeln kann. Es geht darum, ein Gespür dafür zu entwickeln, was zu einem passt, was man gerne trägt oder benutzt, und was den eigenen Charakter unterstreicht. Man kann sich Inspiration holen, verschiedene Looks ausprobieren und lernen, was einem persönlich gefällt und was nicht. Mit der Zeit und ein bisschen Experimentierfreude wird es leichter, einen eigenen, individuellen Stil zu entwickeln.

 

 

HG: Hast Du Vorbilder? Von wem können wir noch etwas lernen?

 

CS: Vorbilder habe ich eigentlich nicht. Ich fühle mich von Visionären angezogen. Von Menschen, die eine klare Vorstellung davon haben, wie die Zukunft aussehen könnte, und die oft innovative Ideen und kreative Konzepte entwickeln. Menschen, die über den Tellerrand hinaus denken, neue Möglichkeiten vorstellen und sich dafür einsetzen, diese umzusetzen. Menschen mit einer inspirierenden Ausstrahlung.


"Ich bin sehr spirituell und brauche immer wieder Momente, mich vom „Sein“ abzuwenden."

CAROLIN SANGHA

 HG: Was sind Deine Lieblingsstücke - Wohnung, Schmuck oder Garderobe?

 

CS: Ich liebe eigentlich alles, was mich umgibt. Jedes Stück hat seine Bedeutung und seine eigene Geschichte. Wenn ich in der Wohnung nur ein Lieblingsstück wählen dürfte, ist es der Sitzkorb "the monkey swing”, der im Wohnzimmer hängt. Er ist aus unserem Haus in Indien und ich bin in ihm schon als Kind geschaukelt. Er hing auf der Terrasse und die Affen haben ihn auch geliebt. Ich habe auch eine Vorliebe für besonderen Schmuck, den ich auf meinen Reisen finde. Es sind oft Einzelstücke oder Sonderanfertigungen. In meiner Garderobe sind es in erster Linie Vintage-Teile, die ich als Lieblingsstücke bezeichne. Sie kommen entweder aus dem Kleiderschrank meiner Mutter oder ich habe sie über Jahrzehnte gefunden und gesammelt. Ich liebe es, diese besonderen Stücke immer wieder neu und überraschend anders zu kombinieren. Ich habe auch ein Faible für alte japanische Kimonos und Couture von Chanel… und bin ein großer Fan von Phoebe Philos Céline Kollektionen.

 

 

 HG: Gibt es einen Bereich in Deinem Sein, wo Du Dich 'gehen lässt’?

 

CS: Unter „sich gehen lassen“ verstehe ich, sich nicht mehr zu kontrollieren, sich zurückzuhalten und sich nicht mehr um sein Äußeres zu kümmern. Ich lasse mich gehen, wenn ich nicht mit Kunden, Mitarbeitern oder anderen Menschen zu tun habe, wenn ich mich zurückziehe, nur mit mir alleine bin. Ich bin sehr spirituell und brauche immer wieder Momente, mich vom „Sein“ abzuwenden. Da lasse ich mich in jeder Hinsicht gehen. Ich meditiere, praktiziere Yoga und lese viel. Und das gibt mir Kraft und Energie für meinen Alltag.



Modelle von SCHÖNBUCH


 HG: Und zum Abschluss gerne deine Top-Tipps für München, bitte.

 

CS: Kunstverein am Hofgarten 

Galerie Max Goelitz 

Nora Khereddine Objects (Concept Store mit einer fein kuratierten Auswahl an Interior und Lifestyle Objekten) 

Salon c|o (Tableware | Design Objekte | Kunst | Antiquitäten) 

Madam Chutney (für mich das indische Restaurant mit dem authentischsten Essen) 

Restaurant Avin (tolle Weinauswahl und kleine Gerichte zum Teilen)

Tabacco Bar (stilvoll und unaufgeregt) 

Die Blütenburg (beste Auswahl an Blumen)

 

HG: Liebe Carolin, vielen Dank und bald wieder auf einen Kaffee!

 

 

Und hier geht es zu CAROLIN SANGHAS Welt: www.casa-nata.com



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