NEUEr LANDHAUSSTIL.

Oder: Rückzug im Rhythmus der Natur. Wie das Gästehaus EBENRIEDER im Allgäu neue Maßstäbe setzt.

 von Sharon Berkal.

Versteckt zwischen sanften Hügeln, dichten Wäldern und weiten Wiesen liegt das EBENRIEDER – ein stiller Ort der Einkehr im Allgäu Voralpenland, etwa eine Stunde südlich von München. Wer hier ankommt, lässt den Lärm der Welt zurück und taucht ein in wohltuende Langsamkeit und in ein Fest des guten Geschmacks.

 

 Das ehemalige Hofgut wurde mit viel Feingefühl in ein Gästehaus und einen Veranstaltungsort umgewandelt. Kulturliebhaber und Naturschwärmer finden hier Apartments mit voll ausgestatteten Küchen und kuscheligen Gästezimmern. Der weitläufige Garten mit einem noch weitläufigerem Blick (#Sonnenuntergang) bietet Naturpool und Grillplatz sowie einen Gemüse- und Kräutergarten, in dem sich der Gast für seine Mahlzeiten bedienen darf. Die großzügigen Gemeinschaftsräume mit guter Buch- und Musikauswahl heißen einen von ganzem Herzen willkommen. Das Angebot reicht von geführten Meditationen und Yoga über gemeinsames Kochen; viele Aktivitäten kann man auch als Tagesgast besuchen.

INSPIRATION.

Doch lassen Sie uns nun zum Elefanten im Raum kommen: Wie wahnsinnig gut ist das EBENRIEDER gemacht? Wie viel Liebe zur Architektur und zum Design steckt in diesem Gästehaus, in diesem Ort? Wie gut kann man Tradition mit Moderne vereinen und etwas schaffen, das anregt und beruhigt? Verantwortlich für diesen, nennen wir es, neuen Landhausstil sind die Besitzerin JASMIN HAHN und die bekannte Münchner Innenarchitektin STEPHANIE THATENHORST. Wir haben beide zu einem kleinen Gespräch getroffen:

 

 

HAUS GLANZ: Liebe Jasmin, Dein Mann und Du, Ihr kommt beide aus einer ganz anderen Branche – wie und wann seid ihr auf die Idee gekommen?

 

JASMIN HAHN: Die ersten Gedanken entstanden tatsächlich schon 2014, als wir unser Haus ein paar Dörfer weiter gekauft und Stück für Stück hergerichtet haben. Das Haus liegt am Hang, mit separaten Eingängen – ideal, um eine Wohnung an Feriengäste zu vermieten, wenn wir selbst nicht da waren. So wurde der erste Samen gesät. Die Resonanz war großartig, wir hatten Gäste aus aller Welt: unsere ersten kamen aus Kanada! Die Nähe zu den Alpen und die gute Erreichbarkeit von München machten den Ort für viele spannend.

 

Eigentlich waren alle unsere (bisherigen) Bleiben immer ein Ort der Begegnung – ein ständiges Kommen und Gehen, Feste, lange Dinnerabende – wir sind schon lange leidenschaftliche Gastgeber.

 

Im Winter 2017 haben wir dann zufällig eine Anzeige gesehen: Ein Bauernhof in Remnatsried stand zum Verkauf. Und so kam alles ins Rollen…

HAUS GLANZ: Liebe Stephanie, Du hast das Interiordesign des EBENRIEDERS übernommen. Was war die größte Herausforderung?

 

STEPHANIE THATENHORST: Die größte Herausforderung war es, die historische Substanz des alten Hofes nicht nur zu bewahren, sondern sie mit neuem Leben zu füllen, ohne ihr den Zauber zu nehmen. Wir wollten das Alte nicht überdecken, sondern ins Jetzt übersetzen. Jeder Raum musste neu gedacht werden, aber mit einem tiefen Respekt für das, was da war. Es ging darum, Seele und Patina zu erhalten und gleichzeitig ein sinnliches Retreat zu erschaffen, das zeitgemäß, mutig und absolut einzigartig ist.

 

 

HAUS GLANZ: Welches Konzept wurde entwickelt? Welche Stimmung sollte kreiert werden?

 

STEPHANIE THATENHORST: Wir wollten einen Ort schaffen, der entschleunigt. Ein Refugium, das Wärme ausstrahlt und gleichzeitig inspiriert. Dafür haben wir auf starke Kontraste gesetzt: rustikale Texturen wie gebürstetes Holz oder Naturstein treffen auf mutige Farben, unterschiedliche Stoffqualitäten und modernes Design. Auch das Licht spielt eine zentrale Rolle: Es lenkt die Wahrnehmung und trägt entscheidend zur Atmosphäre bei. Dabei ging es uns um eine Stimmung, die Geborgenheit mit Ästhetik verbindet. Ein Ort, der nicht nur schön ist, sondern sich auch gut anfühlt. Mit Haltung und Charakter.

 

 

HAUS GLANZ: Was waren die größten Schwierigkeiten bei diesem Projekt?

 

JASMIN HAHN: Für uns ist vieles noch ein Ausprobieren. Wir lernen Schritt für Schritt, wohin die Reise wirklich gehen soll und was wir eigentlich wollen.

 

Die größte Herausforderung war (und ist), dass alles auf einmal kommt: Von der Auswahl der Gastrospülmaschine bis zum Buchungssystem, vom Küchenplan über Instagram bis hin zur Frage, wie sich der Aufenthalt für Gäste wirklich stimmig anfühlen kann. All das mussten – und müssen – wir uns nach und nach aneignen.


Gleichzeitig haben wir gelernt, dass es in so einem Projekt keine festen Arbeitszeiten gibt. Man muss sich selbst sagen, wann Schluss ist und das fällt nicht immer leicht. Trotzdem überwiegt das Positive: Es ist unglaublich vielseitig, wir wachsen jeden Tag und sind dankbar, so vielen spannenden Menschen zu begegnen, die diesen Ort mit Leben füllen.

 

HG: Vielen Dank! Einen tollen Ort habt Ihr hier geschaffen.

Dass das EBENRIEDER mitten in einem kleinen Dorf liegt, trägt zusätzlich zur besonderen Atmosphäre bei: Die Ruhe, das Eingebundensein ins gewachsene Umfeld und der Charme des Ländlichen machen es zu etwas ganz Eigenem. Der EBENRIEDER ist weder Wellnesshotel noch klassisches Hotel. Es ist ein Ort, an dem sich innere Räume öffnen und die Utopie vom modernen Landleben Wirklichkeit wird.

 

www.ebenrieder.de


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