TWENTYTEN.
TWENTYTEN kreiert Schmuckstücke aus antiken griechischen und römischen Münzen, Gold und Diamanten. Ringe, Armbänder und Ketten werden in Handarbeit in Deutschland gefertigt, um die zum Teil über 2000 Jahre alten Münzen nicht zu beschädigen und deren unregelmäßige historische Form zu erhalten. (Die Münzen der Antike wurden nicht, wie heute, gegossen, sondern aus einer Kugel geschlagen. Die organischen Formen entstanden, da die Kugel bei jedem Schlag in eine andere Richtung auswich.) Schon seit der Renaissance sind diese Münzen als Sammelobjekt und Glücksbringer heiß begehrt. Auch heute tragen viele Kundinnen von TWENTYTEN ihre Münze mitsamt ihrer mythologischen Bedeutung als Talisman.
Gegründet wurde TWENTYTEN, man kann es ahnen, 2010 im schönen Schwarzwald von Sabine Grunwald und Birgit Kempter. Nach Ausbildung, Beruf, Auslandsaufenthalten und Kinderpause beginnen sie mit ihrem Schmucklabel einen neuen Lebensabschnitt. Beide bündeln in TWENTYTEN ihre Leidenschaft für Schönheit und Perfektion. Sie schaffen Schmuckstücke, die mit Ihnen wachsen und Sie durch viele Lebensphasen begleiten. Ob nun Athena die Münze ziert, Herakles, Pegasos oder Andere - jedes Stück ist, wie unsere Kunden, ein Unikat! Lernen Sie die beiden Gründerinnen von TWENTYTEN kennen, in unserem Interview am Ende der Seite.
IM Interview: TWENTYTEN.
SHARON BERKAL: Liebe Sabine, liebe Birgit, wie Ihr wisst, lieben wir im HAUS Euer Label. Lasst uns ganz am Anfang beginnen: Was habt Ihr beide vor der Gründung 2010 beruflich gemacht?
SABINE GRUNWALD: Ich habe in Kanada Kommunikationsdesign mit Schwerpunkt Grafikdesign studiert. Anschließend habe ich mit einer Freundin in Toronto eine Firma aufgemacht. Wir haben für große Aktiengesellschaften die Jahresberichte konzeptionell und grafisch erstellt. Schmuck kam in meinem Leben also erst einmal nicht vor, aber Birgit ist ein echter Profi!
BIRGIT KEMPTER: Ja, ich komme ganz klassisch aus der Schmuckbranche. Meine Eltern hatten in Frankfurt am Main ein Juweliergeschäft. Dort habe ich schon mit 14 Silberschmuck verkauft und dann auch meine Lehre zur Einzelhandelskauffrau in diesem Bereich gemacht. Zehn Jahre habe ich das Geschäft zusammen mit meinen Eltern betrieben, bis mich mein Mann quasi nach New York „weggeheiratet“ hat. Er musste beruflich in die Staaten. Nach einiger Zeit und drei Kindern später sind wir dann zurück nach Deutschland, genauer gesagt nach Freiburg. Dort habe ich Sabine kennengelernt, die es auch in den Schwarzwald verschlagen hatte.
SABINE GRUNWALD: Und als unsere Kinder aus dem Gröbsten raus waren, wollten wir zusammen etwas auf die Beine stellen. Birgit mit ihrem Fachwissen über Schmuck und …
BIRGIT KEMPTER: … Du mit deinem tollen Auge und deiner Designerfahrung. Wir mussten einfach etwas zusammen machen. Wir haben konkret nach etwas gesucht, was es auf dem deutschen Markt so noch nicht gab. Natürlich gab es hin und wieder Münzschmuck, aber mit antiken Münzen hat niemand gearbeitet. Also wirklich mit jahrtausendealten Münzen, die eine aufregende Geschichte und Mythologie haben. Das gab es noch nicht. 2010 haben wir damit angefangen. So kommen wir auch zu unserem Namen TWENTYTEN.
SABINE GRUNWALD: Wir wollten auf gar keinen Fall Massenware produzieren. Unser Schmuck sollte klein und fein sein, nichts, was man auch von großen Konzernen bekommen kann. Wir waren uns einig, dass wir in Richtung „Unikat-Schmuck“ gehen. Einzelstücke kreieren. Und so kamen wir auf die Münzen, denn daraus lassen sich gut Einzelstücke fertigen. Heute haben wir unsere Linie in alle Richtungen weiter ausgebaut. So gibt es zum Beispiel in unserer TWENTYsome-Kollektion, die Du auch hier im HAUS hast, in kleiner Auflage Nachprägungen von Münzen, mit denen wir in unserer Unikat-Linie arbeiten.
SHARON BERKAL: Super, ich muss überhaupt keine Fragen stellen. Ihr erzählt alles schon selbst! Wie war das Feedback auf Eure ersten Entwürfe?
SABINE GRUNWALD: Ganz toll! Wirklich. Wir haben uns im Juli 2010 gegründet, im November hatten wir die erste Ausstellung und im März oder April 2011 waren wir dann schon in der Vogue. Dank einer Journalistin, die sich sofort in unsere großen Ringe verliebt hatte. Das hat uns natürlich auch neue Kunden gebracht.
BIRGIT KEMPTER: Nach ein paar Jahren, also so 2013/2014, haben wir uns auch an die Juweliere rangetraut. Wir haben deutschlandweit Juweliere mit einem schönen Mailing angeschrieben… und drei haben sofort eingekauft. Das war für uns natürlich ein absolutes Hochgefühl, dass das gleich so einschlug. Trotzdem muss man immer wieder dranbleiben, einen langen Atem beweisen. Ein Label baut sich nicht über Nacht auf.
SHARON BERKAL: Wo kommen die Münzen für Euren Schmuck her?
SABINE GRUNEWALD: Wir ersteigern sie auf numismatischen Auktionen. Es sind Sammlerstücke. Wir haben uns vor allem auf griechische Münzen spezialisiert. Für uns sind das kleine Kunstwerke. Sie wurden früher von Künstlern aus einer einzigen Kugel Silber oder Gold geschlagen. Dadurch haben sie diese Unförmigkeit und organische Formen, die wir so lieben. Übrigens, eine Hochburg für den antiken Münzhandel in Deutschland ist München!
SHARON BERKAL: Das ist sicher eine sehr eingeschworene Gemeinde. Wie hat man bei diesen Auktionen auf Euch reagiert?
BIRGIT KEMPTER: Man hat uns auf jeden Fall beäugt. Wir waren ja auch ein bisschen Exoten. Man hat uns angesehen, dass wir nicht wirklich dazugehören. Aber irgendwann hat sich der Erste getraut, uns anzusprechen und nachzufragen, was wir mit den Münzen machen. Wir konnten erklären, dass wir trotz der Weiterverarbeitung der Münze zu einem Schmuckstück, den numismatischen Wert erhalten. Die Münze wird weder angelötet noch durchbohrt noch eingeschweißt, sie wird wie ein Diamant gefasst. Das können übrigens nur sehr wenige Goldschmiede.
SABINE GRUNEWALD: Unsere Kunden fühlen sich, genau wie wir, wenn wir eine Münze ersteigern, von der Symbolik der Münzen angesprochen. Jede Münze hat ihre eigene Geschichte und ihre eigene Bedeutung. So ist zum Beispiel Apollon der Gott des Lichts, der Heilung und des Frühlings. Oder Athene, die Schutzgöttin Athens, aber auch Göttin der Strategie, des Kampfes und der Weisheit. Das sind Schlagwörter, die lösen etwas in einem aus.
SHARON BERKAL: Ich trage selbst mit großer Leidenschaft einen Münzring von Euch, der zwei Schlangen zeigt.
SABINE GRUNWALD: Ja, die Schlange steht aufgrund ihrer Häutung für Erneuerung, Jugend und Unsterblichkeit. Und wer will sie nicht, die ewige Jugendlichkeit?
BIRGIT KEMPTER: Unsere Kunden suchen das Besondere. Etwas, das nicht vergleichbar ist und trotzdem eine Handschrift trägt. Und wenn sie uns gefunden haben, kommen sie immer wieder.